Links 36

Schlagwörter: Aktivismus – Selfies – Muttertag – White supremacy – self care – Selbstpflege – Kopftuch – Muslimas – Femen – Rassismus – Queerulant_in – Pille danach – Advice Kolumne – Cis-Sexismus – Ableismus – Hilfe

Femen und die „Befreiung“ der muslimischen Frau*
[Deutsch]

Selbstpflege-Tips für Aktivist*innen
via @hanhaiwen [Englisch]

Die_der neue Queerulant_in ist draußen, als PDF-Download verfügbar oder kostenlos in eurer Nähe ausliegend – hier geht’s zur Karte – und auf S. 32 ein Text von mir! Er verrät euch, wie ihr mit scheiß Menschen umgehen könnt, die ihr regelmäßig sehen müsst. *Freude*
[Deutsch]

Warum Selfies? (Bilder von sich selbst schießen)
[Englisch]

How to write about Africa
via cosas que no se rompen [Englisch]

Eine Karte über Erfahrungen mit der Pille danach in und um Deutschland Ihr könnt eigene Erfahrungen beitragen.
[Deutsch]

„How to Muttertag innerhalb deutscher rassistischer Gesamtscheiße.“
[Deutsch]

Bisher weltweit mindestens 78 Morde von trans* Personen im Jahre 2013
via @dressedasahuman @hrstl [Englisch]

Petitionen

Aufforderung an die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Transsexualität nicht mehr als Krankheit zu listen
[Deutsch]
Für eine Aufhebung des Verbots der Vermögensbildung für Menschen mit Behinderung
[Deutsch]

Hilfe

Es gibt nun auch die Möglichkeit für syrische Flüchtlinge zu spenden (via @antonierosa)
Aktionsbündnis Katastrophenhilfe
Spenden-Telefon: 0137-36 36 36 (14 ct/Minute aus dem Festnetz, Mobilfunk mglw. abweichend)

Weiterführende Informationen und Spendenkonten Danke @KhaosKobold.

News

Ich habe einige neue Blogs in der rechten Spalte verlinkt. Schaut euch an, was ihr noch nicht kennt, es lohnt sich :3

A feminist’s guide to insults

Schlagwörter: white supremacy – Kyriarchie – Rassismus – Sexismus – Schimpfwörter – R*** Culture – Cis-Sexismus

Ich habe in den letzten Tagen drei verschiedene Diskussionen zur Benutzung von Schimpfwörtern und zur Bedrohlichkeit von Aussagen (besonders in Blogkommentaren) geführt. Dazu möchte ich noch einmal zwei Sachen zusammenfassen. Einige Punkte finden sich auch in meinen Artikel zum Thema Reclaiming. Aber das soll uns nicht aufhalten.

Es gibt verschiedene Gruppen von Schimpfwörtern. Die deutlichste Unterscheidung muss man entlang von Diskriminierung treffen. Ich kann jede*n „Arsch“ nennen, aber „Schl****“ hat eine ganz bestimmte Zielgruppe. Und das ist wichtig. Daraus ergibt sich nämlich, wer entscheiden kann, wie diese Worte zu verstehen sind und wie nicht. Ich kann mich als Mann* einfach mal nicht hinstellen und festlegen, wie sexistische Beleidigungen zu verstehen sind. Ich kann nicht behaupten „Sch****“ sei okay oder ein Kompliment oder anderen sexistischen Mist.
Ich kann als Cis-Sexuelle*r nicht bestimmen, ob „Tr****“ positiv besetzt ist oder werden kann. Ich kann nicht festlegen, dass „Transfrau/-mann“ ein diskriminierungsfreier Begriff ist.
Ich kann als Weiße*r nicht hingehen und mir eine Bullshit-Definition vom N-Wort aus dem Hintern ziehen (oh Gott, was ich schon alles gelesen hab m/ ) und darauf basierend behaupten, wir können gerne mal Eis und Süßigkeiten und sonstwas danach benennen.

Als Privilegierte*r erzählt man Marginalisierten¹ einfach mal nicht, wie sie Schimpfwörter zu verstehen haben, die genau deswegen an sie gerichtet wurden, weil man sie damit verletzen kann … und will. Und es gibt keinen „Kontext“, in dem Schimpfwörter „nett“ werden. Wörter, die zum verletzen gedacht sind, sind kein Kompliment. Sie reduzieren eine Person notwendigerweise auf einen Aspekt ihrer Identität und auf alle damit verbundenen Stereotype gleich mit.
Also sagt mir nicht, dass „du sexy Sch*****“ mir schmeicheln soll. Es reduziert mich immer noch auf meine (wahrgenommene) Weiblichkeit, überschreitet Grenzen und sagt mir, dass ich dem männlichen Blick zur Verfügung zu stehen habe. Fuck that.

Aus all dem leitet sich ab: wenn eine marginalisierte Person mir erklärt, dass ein Wort beleidigend ist, wird sie Recht haben. „Es würde keinen Sinn machen, mich damit zu beleidigen, aber ich habe das noch nie in einem negativen Kontext gehört.“ kommt einfach mal nicht gut.

Aus all dem leitet sich weiterhin ab: wenn dir eine gerechtere Gesellschaft am Herzen liegt, benutzt du keines der diskriminierenden Schimpfwörter. Kein. Einziges. Nicht einmal, wenn du in der gleichen marginalisierten Gruppe bist wie die Person, die du beleidigst. (Daher habe ich auch ein kleines Problem damit, per Slutwalk gleich mit als „Sch*****“ bezeichnet zu werden. Ich möchte das Wort nicht reclaimen.)
Sei dir bewusst, sollte dir doch ein diskriminierendes Wort rausrutschen: du unterstützt das System.

Und nun ein kleiner Richtungswechsel. Den Großteil der folgenden Erkenntnisse habe ich übrigens kiturak zu verdanken.

Zum Beschimpfen und Bedrohen, um ein Klima der Angst zu erzeugen, das verschiedene Gruppen unserer Gesellschaft klein halten soll, benötigt man keine Schimpfwörter. Es ist wichtig, das im Kopf zu behalten, weil man sonst in die gleiche Falle wie ich tappen kann: ‚Das war doch gar nicht so schlimm. Wenigstens wurde ich nicht *-istisch beleidigt.‘ Nein. Die Kyriarchie sticht mit tausend kleinen Nadeln und führt zu einer Wunde, die signifikant schwächt. Es ist ein Baustein, auf der Straße beschimpft zu werden. Ein weiterer ist es, wenn Bekannte dir unüberlegte Fragen stellen. Der nächste, wenn du auf Arbeit weniger bezahlt bekommst (oder gar keinen Job oder überhaupt eine Wohnung). Probleme mit Ämtern, Autoritätspersonen, die dich ungerecht behandeln, das Lustigmachen über deine Identität im Fernsehen, Menschen, die dir nicht glauben, … Deswegen sprechen wir nicht mehr nur von Rassismus, sondern white supremacy. Deswegen spricht man von struktureller Unterdrückung.
Und genau so, wie viele Männer* nicht sehen, was es mit dem Begriff „creepy“ auf sich hat, mit dem Frauen* „um sich werfen, obwohl es doch gar kein Problem gibt„, verwehren wir uns mitunter selbst und gegenseitig, die Gewalt hinter einem verbalen Angriff zu sehen.
Was zählt ist nicht, ob Die Fünf Magischen Schlagwörter in einer bedrohlichen Nachricht stehen, sondern wie die angesprochene Person sich fühlt. Denn genau dieses Gefühl und Level der Bedrohung war das Ziel. Und das Gefühl der Bedrohung entsteht, weil all die versteckten Wege, die unsere Gesellschaft nutzt Marginalisierte zu treffen, durch solche Beleidigungen aktiviert werden. Du bist anders, mach dich klein.
Aber weil diese Art von Drohungen unsichtbar ist und so unglaublich leicht unter den Teppich gekehrt werden kann, tun wir nichts. Stattdessen spielen wir insult olympics², denn „ich habe schon viel schlimmere Drohungen bekommen“.
Leute, das ist r*** culture … White supremacy … Kyriarchie. Das ist Betroffene alleine lassen.

1 Wörtlich: „an den Rand gedrängt“, von Diskriminierung betroffen
2 Angelehnt an „opression olympics“, wo man fruchtlos versucht zu ermitteln, wer „unterdrückter“ ist. Sollte allgemein vermieden werden.

Crossposted auf takeover.beta

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Schlagwörter: Rassismus – Sexismus – Pansexualität – Klassismus – Cis-Sexismus – Sport – Lohngleichheit

Rassismus, Neokolonialismus und Sexismus bei „Dresden nazifrei“ – Leute, da geht noch was!

Bewerberin für Schönheitswettbewerb disqualifiziert, weil sie transsexuell ist (und ziemlich sexistische Anforderungen für Teilnehmerinnen des Wettbewerbs an sich) [Englisch]

Was pansexuelle Menschen – nein alle – wissen sollten [Englisch]

„Bildungs- und Teilhabepaket“ für Kinder von Hart IV-Bezieher*innen überraschend (d.h. völlig vorhersehbar) unsinniger Zirkus durch den das Geld irgendwo bei der Verwaltung und in den Kommunen versackt

‚Aber Männer sind einfach besser!einself‘ [Englisch]

„Eine Frau muss ein Mann sein, um Karriere zu machen“

Warum „Transfrauen“ cis-sexistisch ist [Englisch]