Serien-Empfehlungen – Teil 3

Schlagwörter: Hannibal – My Name is Earl – Adventure Time – Six Feet Under

Heute soll es den dritten Teil meiner Serienempfehlungen geben. Im ersten und zweiten Artikel stellte ich bereits insgesamt 6 Serien vor, es folgen weitere vier.
Hinter dem Seriennamen steht wieder, wo ich mich gerade befinde.

My Name is Earl (fertig) – Da ich über die Serie schon einmal geschrieben habe, zitiere ich mich selbst:

Earl ist ein Kleinkrimineller, klaut viel und bringt Leute anderweitig um ihr Geld, bis er im Lotto gewinnt. Er wird allerdings prompt von einem Auto angefahren und verliert das Los, was ihn glauben lässt, das Karma wolle von ihm, dass er all seine schlechten Taten wieder richte. Als er seine erste Tat wieder gutmacht, fliegt ihm sein Los zu. Dies überzeugt ihn gänzlich. Mit Hilfe des Geldes macht er sich im weiteren Verlauf der Serie an die Wiedergutmachung der gesamten Liste von schlechten Taten.

Was ich auszusetzen habe, steht recht ausführlich in dem verlinkten Artikel. Was ich mochte ist die Herzigkeit fast aller Charaktere und die teils absurden Storys. Es ist spannend in jeder Folge eine neue Geschichte zu hören, wie Earl jemanden übers Ohr gehauen hat und zu verfolgen, wie er es wieder gut macht. Aber Kritikpunkte gibt es auch eine Menge, deswegen stelle ich die Serie erst an dieser Stelle vor. Dazu wie gesagt mehr hinterm angegebenen Link. Eine Sache, die dort nicht steht: My Name is Earl wurde plötzlich abgesetzt und man bleibt mit einem Cliffhanger zurück. Nicht nett. Es lohnt sich aber trotzdem reinzuschauen.

Adventure Time (Anfang Staffel 5) – Adventure Time ist eine Zeichentrickserie über den letzten Menschen Finn und seinen dehnbaren sprechenden Hundefreund Jake, die wissenschaftlich gebildete Prinzessin Bubblegum uvm.
Wie der Name schon sagt, erleben Finn und Jake viele Abenteuer und lernen sowohl immer mehr Bewohner ihrer Welt kennen, als auch mehr über die Vergangenheit. Das sind teils Stellen, an denen es nachdenklich bis traurig wird und man sich die Frage stellt, ob man hier eine Kinderserie schaut (meine Einschätzung: Irgendwie nicht). Auch hat Adventure Time ein Händchen (Redewendung) für absurde bis gruselige/eklige Situationen.
Ich weiß, dass einige Leser*innen ganz und gar nicht mit dem „Ranking“ einverstanden sein werden, aber irgendwas hat mir gefehlt. Ich mag die Serie, aber die Frauenrollen waren mir dann doch zu zweitrangig. Wer es lustig, absurd und nachdenklich mit ein paar Lebensweisheiten mag, ist bei Adventure Time aber richtig.

Hannibal (Anfang Staffel 3) – Ach Hannibal. Kommen wir von den lustigen Serien zum Gemetzel. Bei Hannibal bin ich ausnahmsweise völlig up-to-date, was wahrscheinlich meine Bewertung verschlechtert. Denn die Devise lautet: all your faves are gonna die (alle deine Lieblinge werden sterben). Während man sich natürlich nicht beliebig vom Originalmaterial entfernen kann, ist es doch schwer anzusehen, wie all die sympathischen Charaktere sich Stück für Stück verabschieden. Und übrig bleiben mehrheitlich weiße Typen. Erstaunlich, wie das immer klappt.
Toll finde ich: das guuute Eeesssen, die Ästhetik der Serie (dunkle Farben, schön arrangierte Szenen, selbst wenn ein toter Mensch mittendrin liegt), die Kreativität der Mordfälle, die teils sehr feine Performance, Will Graham in Unterwäsche (ich vermisse dich, Staffel 1). Nicht (mehr) so toll finde ich das gestelzte, manchmal echt schwer zu verfolgende metaphorische Gerede der Protagonist*innen, das gen Ende gefühlt gar nichts mehr bedeutet.
Ich empfehle die Serie mit ein paar guten Freund*innen zu konsumieren, die einen starken Magen und ausgewählten Humor besitzen (denn Staffel 1 zieht runter, yo).

Six Feet Under (Anfang Staffel 5) – Ach ja, Six Feet Under. Meine Nemesis. In dem Drama Six Feet Under geht es um die Familie Fisher. Fisher Senior betreibt das Familien-Bestattungsinstitut bis zu seinem Tod, der den Beginn der Serie einleitet. Man verfolgt seine drei Kinder, seine Frau und seinen Angestellten Federico wie sie mit seinem Tod, ihren neuen Aufgaben (oder Freiheiten) und diversen Beziehungen fertig werden.
Das Hauptproblem dieser Serie ist Nate, Fisher Seniors erster Sohn. Nur ungern lässt er sich einspannen, um in seine Heimatstadt zurückzuziehen und im Familienunternehmen zu helfen (so weit so verständlich). Leider ist er der ich-bezogenste, weinerlichste Sack, der mir in all meinen Serien untergekommen ist. Er ist so schlimm, ich hasse ihn mehr als Xander (Buffy). In der letzten Staffel bin ich dazu übergegangen, jede Szene mit ihm zu überspringen, weil es mir andernfalls schwer fällt meine Wut zu kontrollieren.
Natürlich gibt es noch andere Figuren und die werden tatsächlich nicht von einem Stück Brot gespielt. Die Mutter Ruth, die sich langsam zu einem selbstbestimmteren Leben arbeitet, Sohn David, der seine und anderer Leute Probleme mit seiner Homosexualität konfrontiert, Angestellter Federico, der seine Ehe verkackt und Tochter Claire, die in ihrer Kunstschule auch eine Menge Drogen konsumiert, all sie haben ihre eigenen vielschichtigen Handlungsstränge. Ebenso Nates Freundin/Exfreundin/Freundin Brenda mit ihrer furchtbar aufdringlichen Psychologinnen-Mutter Margaret.
Was ist gut an dieser Serie? Bis auf Nate können die Leute wirklich schauspielern, die Leichen sind gut gemacht, es gibt im Vergleich mit andern Serien echt viele Frauenrollen, Themen wie Drogen-Abhängigkeit, gewalttätige Übergriffe, Traumata und psychische Krankheit werden angegangen. Mit Brenda und ihren Eltern sieht man auch ein unglaublich akkurates Bild einer dysfunktionalen Familie.
Leider liegen in der Behandlung dieser Themen auch die Schwächen der Serie, denn es folgt recht unnötige und gleichzeitig brutale heterosexistische Gewalt, es gibt einigen (nicht-kritisierten) Ableismus und letztendlich muss man auf Dramen stehen, um all die Schicksalsschläge und schlechten Entscheidungen der Familie Fisher zu verkraften. Was man Six Feet Under allerdings nicht vorwerfen kann, ist Eindimensionalität sowohl der Handlungsstränge als auch der Figuren.

Derzeit schaue ich noch:

  • Merlin
  • Supernatural
  • Dead Like Me
  • Friends
  • Game of Thrones (halbherzig)

Auf meiner Liste stehen:

  • Broad City
  • Brooklyn 99
  • Die Serie mit den Sanitäter*innen da, deren Namen ich vergessen habe
  • Girlmore Girls – nochmal schauen

So viel zu meinen Serienempfehlungen für diese Runde. Ich freue mich sowohl über eure Einschätzungen der vorgestellten Serien als auch Empfehlungen neuer Serien.

6 Gedanken zu “Serien-Empfehlungen – Teil 3

  1. Ich hab gerade einen Kommentar im Spam-Ordner gefunden und dann leider aus Versehen gelöscht. Ging um True Detective (u.a.)

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